Bamberg bleibt ambitioniert und setzt auf Kunst, die über provinzielle Erwartungen hinausgeht. Markus Lüpertz soll acht Kirchenfenster gestalten.
Hanskarl von Neubeck
Nicht wenige Kirchengemeinden sind darauf erpicht, namhafte Maler für die Gestaltung sakraler Fenster zu gewinnen. Das spektakulärste Beispiel ist das große Fenster Gerhard Richters im Kölner Dom. Während dieses mit Farbnuancen spielt und auf die Weise womöglich für meditative Augenblicke gut ist, arbeiten andere Künstler mit Figuren und konkreten Szenen.
In einer Seitenkapelle des Naumburger Doms erzählen drei kleine rubinrote Fenster, geschaffen 2007 von Neo Rauch, aus dem Leben der Elisabeth von Thüringen. Nun kommen die Markus Lüpertz Kirchenfenster auf Elisabeth zurück, die rasch nach ihrem Tod 1231 zur populärsten Heiligen wurde. am 19.11. ist ihr Namenstag im katholischen Heiligenkalender.
Mitten in der Bamberger Altstadt steht die Kirche St. Elisabeth. Davor ist seit 2009 ein Bronze-Apoll von Lüpertz platziert, der für manchen Bamberger ein Ärgernis darstellt, weil Apoll riesige Füße hat, seine Lyra aber ausgesprochen winzig ist. Lüpertz selbst kam nun auf die Idee, den Ort weiter aufzuwerten und acht Fenster der alten Kirche, jedes fünf Meter hoch, mit Glaskunst zum Thema Elisabeth zu füllen.
Als die Entwürfe nun vorgestellt wurden, waren der Bamberger Erzbischof und der OB zugegen – nur als ideelle, nicht als finanzielle Unterstützer des Projekts, dessen Kosten auf wohl 400.000 Euro zu veranschlagen sind. In Bamberg ist man optimistisch, die Summe dank Spendern, Stiftern und Sponsoren aufbringen zu können.
Lüpertz‘ farbkräftige Fenster-Entwürfe überzeugen, weil sie nicht detailliert ausmalen, sondern knapp vorführen, worum es geht. Biografische, auch legendäre Elisabeth-Episoden wie das Rosenwunder sind thematisch verbunden mit den Sieben Werken der Barmherzigkeit. Zu denen gehört das Beherbergen von Obdachlosen, deren Erscheinungsbild Lüpertz markant reduziert. Ins Bild kommen vor allem Hände, die armselige Plastikbeutel tragen. Der Entwurf, der Elisabeth unter Gefangenen zeigt, wirkt besonders eindrucksvoll, weil die Linienführung nicht eindeutig ist. Rütteln die Gefangenen an Eisengittern? Oder greifen ihre Hände nach weichen Hölzern der Barmherzigkeit? Markus Lüpertz‘ Entwürfe werfen Fragen auf, sind packend.
Quelle: Südwestpresse Ulm
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