Otto Piene gestorben (1928 – 2014)

Veröffentlicht am 18. Juli 2014, aktualisiert am 14. November 2021 unter Otto Piene

PORTRAIT OTTO PIENE

OTTO PIENE IN GROTON MAI 2014 (c) Galerie Breckner GmbH

Otto Piene gestorben, ganz überraschend und unvorbereitet hat uns gestern die Nachricht ereilt, dass unser Freund, der von uns so sehr geschätzte Künstler uns gestern verlassen hat. In den vergangenen Monaten sind wir uns häufig begegnet, in Groton, London, Paris, Düsseldorf – zuletzt in Berlin. Wir fühlten immer: „Otto Piene – ein Mensch, der vor Ideen sprüht, das Leben bejaht, noch so viele Pläne hat, den Menschen zugewandt ist und dabei das Herz an der richtigen Stelle sitzen hat – ein wundervoller Mensch“. In Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit, die wundervollen Begegnungen bleiben wir zurück in großer Trauer und sind in Gedanken bei Otto Pienes Witwe Elizabeth und seinen Angehörigen.

FEUERBILDER, LICHTBALLETTE UND SKY ART EVENTS

Otto Piene gehörte zu den bedeutendsten und einflussreichsten Künstlern nach dem Zweiten Weltkrieg. Das galt nicht nur für Deutschland oder Europa, sondern vor allem auch für die USA, wo er als Professor of Visual Design for Environmental Art (Professor der Umweltkunst) am Massachusetts Institute of Technology (MIT) von 1972 bis 1994 lehrte. Seinen unverrückbaren Platz in der Geschichte der Kunst erwarb er sich 1958 gemeinsam mit Heinz Mack und Günther Uecker durch die Künstlergruppe ZERO, der sich über 40 weitere Künstler weltweit anschlossen. Die traditionellen Grenzen der Künste einzureißen, den Elementen und Phänomenen der Natur, allen voran der Luft, dem Licht, dem Feuer und der Bewegung neue, fantasiereiche Figuren und Räume des Wirkens und Sich-Entfaltens zu geben, beginnend bei seinen existenziellen Rauch- und Feuerbildern bis zu den multimedialen und poetischen Inszenierungen der Lichtballette und Sky-Art-Events, war das ursächliche Bestreben des Künstlers Otto Piene.

OLYMPISCHE SPIELE 1972 IN MÜNCHEN

Viele seiner Werke und Events werden für immer unvergessen bleiben, so wie der spektakuläre Regenbogen über dem Münchner Olympiastadion beim Abschlussfest zu den Olympischen Spielen 1972. Sie gehören zum Kanon der Welt-Kunstgeschichte nach 1945. Und sie gaben ihm die Kraft, bis zuletzt kreativ zu sein. Noch am vergangenen Mittwoch konnte Otto Piene seine Ausstellung „More Sky“ in der Neuen Nationalgalerie in Berlin eröffnen. Es gab auch Pläne für neue Arbeiten und nächste Ausstellungen. Die für Oktober geplante Ausstellung „ZERO – Countdown to tomorrow, 1950-60s“ im Solomon R. Guggenheim Museum (New York) wird nun zur ersten Gedenkausstellung an einen Großen der Kunst unserer Zeit.

Am 17. Juli 2014 ist Otto Piene in Berlin gestorben.

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