Katharina Sieverding zählt zu den international renommiertesten Künstlerinnen unserer Zeit; schon früh hat sie mit ihren innovativen Bildfindungen das künstlerische Potential der Fotografie im Sinne einer interdisziplinären medialen Kunstpraxis vorangetrieben. Bekannt geworden ist Sieverding durch die beispiellose Konsequenz, mit der sie filmisch und fotografisch ihr zum Teil extrem vergrößertes und auf vielfältige Weise manipuliertes Porträt seit den 1960er Jahren einsetzt. Mit diesen großformatigen Selbstporträts hat sie die Ausdrucksmöglichkeiten der Fotografie erweitert. Dabei ging und geht es ihr niemals um die eingeschlossene Befragung ihres Selbst, sondern in einem umfassenderen Sinne um die Befragung von Wirklichkeit: Leben und Tod, die Rolle(n) der Geschlechter, politische Hoffnung und Intoleranz, Macht und Ohnmacht des Einzelnen gegenüber sozialen, ökonomischen und ökologischen Zwängen gehören zu ihren Themen. Und sie stellt grundsätzliche Fragen zur Kunst, zu den Bedingungen ihrer Produktion und Rezeption, untersucht bildnerisch den Zusammenhang zwischen individuellen und globalen sowie mikroskopischen und makroskopischen Strukturen. Ihre künstlerische Praxis bildet die beschleunigten Bildprozesse der Gegenwart nicht nur ab, sondern hinterfragt sie auch kritisch.
Neben Bildikonen, die sich in das kollektive Gedächtnis eingegraben haben, verwendet Sieverding dafür auch Illustrationen des tagesaktuellen Geschehens, überschreibt beide miteinander und findet so zu neuen, nicht nur die verschiedenen (inhaltlichen) Ebenen, sondern auch die sich in diesen Bildern manifestierenden teils sehr divergierenden Ästhetiken verbindenden Bildräumen. Letztlich auch deshalb kann man von Katharina Sieverding als von einer Künstlerin der Globalität sprechen.
Die retrospektive Bonner Ausstellung zeigt neben seriellen Fotoarbeiten von 1967 bis zur Gegenwart auch raumhohe Projektionen, die es der Künstlerin erlauben, die innovative Kraft der ersten großformatigen Fotografien und ihres Bildarchivs im Medienzeitalter kongenial fortzuführen. Die Schau in der Bundeskunsthalle, für die die Künstlerin selbst ein hohes Maß an Engagement bei der Installation und der Erstellung des umfangreichen, mehr als 260 Seiten und 250 Abbildungen umfassenden Kataloges eingebracht hat, dürfte zu einem Highlight des diesjährigen Ausstellungsjahres avancieren!
(Quelle: Pressetext der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland)
KATHARINA SIEVERDING. Kunst und Kapital
Werke von 1967 bis 2017
11. März bis 16. Juli 2017
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
Museumsmeile Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 4
53113 Bonn
Vernissage am Freitag, 10. März 2017, 19 Uhr
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