Christo Wrapped Beetle in der Neuen Nationalgalerie Berlin. Es gibt nicht viele Dinge, auf die der Begriff „ikonisch“ zutrifft. Der VW Käfer gehört sicherlich zu den wenigen Gegenständen, der sofort eine Kaskade voller Assoziationen an eine bestimmte Zeit und ein bestimmtes Lebensgefühl hervorrufen.
Erstmals 1945 in Serie produziert, konnten bereits im Jahr 1946 erste Privatpersonen einen VW Käfer kaufen, bis im Jahr 2003 nach mehr als 21 Millionen gebauter Fahrzeuge die Produktion eingestellt wurde. Der VW Käfer als Symbol des deutschen Wirtschaftswunders war omnipräsent und ein Exportschlager, der Menschen mobilisierte und Reiselust ermöglichte.
Anlässlich des großen Jubiläums zu 30 Jahren „Wrapped Reichstag“ von Christo und Jeanne-Claude zeigt die Neue Nationalgalerie in Berlin ab Mittwoch einen von Christo verpackten VW Käfer. Das Kunstwerk aus dem Jahr 2014 wird als Leihgabe für längere Zeit in der Sammlung „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft“ zu sehen sein.
Christo verbrachte in den 1960er Jahren einige Zeit in Düsseldorf, hier entstanden neben Ausstellungen und Begegnungen mit Günther Uecker und Heinz Mack die wichtigen Verhüllungsaktionen „Wrapped Woman“ und „Wrapped Beetle“. Der legendäre Fotograf und Filmemacher Charles Wilp initiierte mit Christo 1963 die Verhüllung des nagelneuen VW Käfers des jungen Art Directors Claus Harden- der Rest ist Geschichte.
Christo, der damals noch zu Beginn einer Weltkarriere als Künstler stand, zeigte hier eine Experimentierfreude und kreative Durchlässigkeit, die keine Unterscheidung zwischen Artefakt oder Massenprodukt, zwischen Hoch-und Populärkultur akzeptierte.
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