Ausstellung: Jörg Immendorff „Affentheater“

Veröffentlicht am 13. März 2013, aktualisiert am 26. Januar 2022 unter Ausstellungen, Jörg Immendorff

Jörg Immendorff – Affentheater – Gemälde und Plastiken

– 22.03. bis 09.06.2013 –

Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg
Mit dieser Ausstellung ehrt die Kunsthalle Jesuitenkirche einen der bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart. In 74 Werken, darunter 36 Gemälde, 30 Skulpturen, 2 Objekte und 6 Arbeiten auf Papier, kann sich der Besucher einem eindrucksvollen künstlerischen Lebenswerk annähern, zu dem – zu Lebzeiten des Künstlers – nahezu untrennbar seine medienwirksame Selbstinszenierung gehörte. Immer wieder taucht in seinen Werken als „Alter Ego“ der Affe auf, der deshalb auch namensgebend für die umfangreiche Präsentation wurde: „Affentheater“.

In den späten 60er Jahren machte er durch neodadaistische Aktionen Furore. Er malte – im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Malern, die sich nach 1945 der gegenstandslosen Kunst zuwandten – schon früh, Anfang der 70er Jahre, gegenständliche Bilder mit politisch-gesellschaftskritischen Inhalten. Schließlich wurde Immendorff zum Vertreter einer neuen Historienmalerei in Deutschland. In gemeinsamen Arbeiten mit dem damals noch in der DDR lebenden Künstler A.R. Penck begann er 1976 die deutsch-deutsche Frage zu thematisieren.

Bekannt wurde Immendorff vor allem durch eine Serie von 16 großformatigen Bildern, die „Café Deutschland“ betitelt sind. Die figurenreichen Szenen spielen sich auf einem bühnenartigen Raum ab und wurden von Renato Guttusos „Caffè greco“ inspiriert. Als Vorbild für die Räume in den „Café Deutschland“-Bildern diente die Düsseldorfer Diskothek „Revolution“, deren fiktive politische und kulturelle Gäste den damaligen Ost-West-Konflikt symbolisieren.

1989 erhielt er eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main, ab 1996 war er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Neben seinen Bildern schuf Immendorff auch expressive Plastiken. Außerdem porträtierte Immendorff Gerhard Schröder für die Kanzlergalerie im Bundeskanzleramt und illustrierte die BILD-Bibel, die deren Chefredakteur Kai Diekmann 2006 auf der Leipziger Buchmesse präsentierte.

Am 28. Mai 2007 erlag Jörg Immendorff (geb. 1945) der amyotrophen Lateralsklerose (ALS), einer tödlichen Nervenkrankheit, an der er seit 1997 litt.

Quelle: Kunsthalle Jesuitenkirche – www.museen-aschaffenburg.de

 

Das könnte Sie auch interessieren

Jörg Immendorff Haus der Kunst

Jörg Immendorff Haus der Kunst – Für alle Lieben in ...

Die Ausstellung von Jörg Immendorff im Haus der Kunst mit dem Titel "Für alle Lieben in der Welt", München findet vom 14....

Jörg Immendorff Gemaälde und Skulpturen Ausstellungskatalog

Ausstellungskatalog: Jörg Immendorff. Gemälde und Sk...

Jörg Immendorff. Gemälde und Skulpturen Katalog anlässlich der Ausstellung „AFFENTHEATER. Jörg Immendorff –...

Ausstellungskatalog: Sala Lieber. Ausgewählte Werke ...

Sala Lieber. Ausgewählte Werke 2004 – 2007 Sprache: Englisch, Deutsch Text: Elmar Zorn Erscheinungsjahr: 2007 Verlag:...

Ausstellungskatalog: Jörg Immendorff. Sculptures 198...

Jörg Immendorff . Sculptures 1986 – 2005 Katalog anlässlich der Ausstellung „Jörg Immendorff – Sculptures 1986 –...

WhatsApp