Tony Cragg im Staatstheater Meiningen – Sternenstaub und Elysium

Veröffentlicht am 25. Februar 2025, aktualisiert am 26. Februar 2025 unter Aktuell, Aktuelles, Tony Cragg

Tony Cragg Meiningen – Bühnenbild zur Oper Castor et Pollux. Eine Kooperation des Künstlers mit der Galerie Breckner und dem Staatstheater Meiningen.

Der britische Bildhauer und Zeichner Sir Tony Cragg, international gefeiert und vielfach ausgezeichnet, entwarf erstmals ein Bühnenbild und betrat damit künstlerisches Neuland. Für die Inszenierung der Oper „Castor et Pollux“ von Jean- Philippe Rameau unter der Regie von Adriana Altaras am Staatstheater Meiningen kreierte Cragg eine visuelle Welt, die vom Publikum bei der Premiere am 21. Februar 2025 begeistert gefeiert wurde.

Seine expressiven Zeichnungen, die im schwarzen Bühnenraum projiziert wurden, erinnern an Geflechte aus Linien und Mustern – chaotisch und doch von einer inneren Ordnung durchdrungen. Oft inspiriert von natürlichen Formen, weisen Craggs Werke auf Blumen, Äste oder mikroskopische Strukturen hin. Die Flüchtigkeit der Zeichnungen von Tony Cragg wird durch die digitale Transformation zu einer eigenständigen Präsenz im Raum. Das synergetische Erlebnis auf der Bühne wird somit per se zu einem ganz eigenen Kunstwerk, das über das Theater hinausweist.

Tony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et PolluxTony Cragg Meiningen - Bühnenbild zur Oper Castor et Pollux

Bekannt wurde Tony Cragg in erster Linie für seine spektakulären Skulpturen, die hier auf der Bühne das mythische Elysium bebildern. Strahlend weiß und übermenschlich groß sind sie integraler Bestandteil der unterirdischen Szene des vollkommenen Glücks in der Dramaturgie der Oper. Die Skulpturen auf der Bühne wirken wie geschichtete Steine oder Türme, offenbaren bei genauer Betrachtung jedoch menschliche Konturen – Andeutungen von Nasen, Mündern, Kinnlinien.

„In der Bildhauerei geht es um Material, Gewicht, Volumen – um physikalische Realität“, erklärte Cragg in einem Interview mit dem BR. „Selbst kleine Werke wiegen oft hunderte Kilo, größere mehrere Tonnen.“ Dass Raum und Zeit im Theater dagegen flüchtig sind und die eigene Arbeit um eine neue Erfahrung bereichert würde, war dem Künstler als Erweiterung des eigenen Schaffens willkommen.
„Eine Skulptur auf einer Bühne bringt ganz eigene Herausforderungen mit sich: sie kann die Bewegungsfreiheit einschränken oder sogar die Statik gefährden.“

Tony Cragg Meiningen

Abstrakte und dynamische Formen des Künstlers bilden somit einen lebendigen Kontrast zur Musik aus der Zeit des Barocks und vermitteln einmal mehr, dass Kunst losgelöst ist von Genre und Stil. In der Symbiose aus Gegenwart und Vergangenheit entsteht durch die farbigen Klangeffekte der Musik eine Leichtigkeit, die die Tragik des Mythos der Zwillingbrüder Castor und Pollux vergessen lässt. Der Übergang zwischen Leben und Tod, Kampf- und Unterweltsszenen, Visionen von Göttern und Sternen, Liebesklagen oder die Illustration von Naturereignissen sind in der Oper überaus abwechslungsreich instrumentiert.

Am Ende der Handlung ermöglicht Jupiter, gerührt von der selbstlosen Bruderliebe des Pollux, beiden Brüdern die Unsterblichkeit zuteilwerden zu lassen. Das Sternbild der Zwillinge am Himmel ist die leuchtende Fortschreibung eines Fests des Universums, in dem Sterne, Götter und Menschen in einer Symbiose vereint, tanzen.

Castor et Pollux

Oper von Jean-Philippe Rameau nach einem Libretto von Pierre-Joseph-Justin Bernard
Fassung von Jens Neundorff von Enzberg
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Christopher Moulds
Nachdirigat: Christopher Važan
Regie: Adriana Altaras
Bühne: Sir Tony Cragg
Co-Bühnenbildnerin: Verena Hemmerlein
Kostüme: Nina Lepilina
Chor: Roman David Rothenaicher
Dramaturgie: Matthias Heilmann

Weitere Vorstellungen 

Fr., 28.02.25, 19:30-21:30, Großes Haus
So., 02.03.25, 18:00-20:00, Großes Haus
Sa., 08.03.25, 19:30-21:30, Großes Haus
Mi., 16.04.25, 19:30-21:30, Großes Haus
So., 04.05.25, 18:00-20:00, Großes Haus
Do., 03.07.25, 19:30-21:30, Großes Haus

Bei jeder Vorstellung gibt es vorab eine ca. 30minütige Einführung im Foyer des Staatstheaters.

Staatstheater Meiningen
Bernhardstraße 5
98617 Meiningen
Telefon: 03693 – 451222

Tickets für die Oper können Sie auf der Website des Theaters oder per Email erwerben.

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