Damit begann die Zusammenarbeit des Künstlerpaares mit dem Fotografen. Jeanne-Claude führte ihn in die Künstlerkreise ein, er lernte Andy Warhol und Leo Castelli kennen. Man wurde warm miteinander. 1972 erteilte ihm Christo den Auftrag, sein Projekt Valley Curtain aus Colorado auf der Documenta V zu präsentieren. 100 Tage lang war er mit einem Team im Fridericianum Christos Vertreter, zuvor hatte er in Colorado fotografieren dürfen.
Als der Wind die Kunst schon nach wenigen Tagen wegblies, war Volz der einzige, der die entscheidenden Bilder hatte. Bald schon bekam er eine feste Stelle an Christos Seite, die Projekte rollten eins nach dem anderen ab – jedes ein Abenteuer. Volz ist nicht alleine der Dokumentarist, ohne den Christos Werke in Vergessenheit geraten würden, sondern er ergänzt das Werk des Künstlerpaares ideal. Er bereitet Projekte vor. Um die Produktionskosten einzuwerben, fertigt Christo Zeichnungen und Collagen an, die er verkauft. Die Fotos dafür macht Volz in Schwarz-Weiß. Bis heute haben die beiden keinen Vertrag, nicht einmal eine feste Verabredung – aber großes Vertrauen zueinander. „Christo braucht mich“, sagt Volz, der auch die Stoffe einkauft – Tausende von Metern – für die Projekte. Kein Wunder, dass es stets deutsche Hersteller waren.
Dahliengelb sollten sie sein für das jüngste Projekt in Italien, das im Frühjahr 1,2 Millionen Menschen auf den Lago d’Iseo trieb. „Floating Piers“ war besonders, erzählt Volz, der für zwei Tage nach Düsseldorf gekommen ist, um seine limitierten Fotoarbeiten der „Floating Piers“ in der Galerie Breckner zu präsentieren. Heute Abend ist Vernissage (19 Uhr) in der Alte Stadt 6, die Ausstellung läuft bis 7. Oktober.
Die Erinnerungen an den Lago sind bei Volz noch wach, Sonne, Wasser, Espresso, sehr nette Touristen, die über die wankenden Brücken ohne Geländer liefen. Drei Menschen sind nur ins Wasser gefallen, sagt er, zwei davon waren er und sein Assistent. Jeanne-Claude war leider nicht mehr dabei, man habe an sie gedacht, denn ihr sei es immer um Joy and beauty (Freude und Schönheit) gegangen. „Ich hingegen bin sehr vernünftig.“
Wolfgang Volz lernte 1971 in Krefeld den Verpackungskünstler kennen. Seitdem begleitet er all seine Projekte mit der...
Ein dahliengelb schimmernder Steg aus fließend wehendem, luftig leichtem Stoff legt sich wie eine Fata Morgana über den...
Kunstverlag Galerie Till Breckner - Editionen. Ausstellungen. Projekte. © 2018-2021, Alle Rechte vorbehalten.