Mein Vater Otto Piene

Veröffentlicht am 15. Mai 2018, aktualisiert am 26. Januar 2022 unter Aktuell, Aktuelles, Otto Piene

Von Helga Meister

Annette Piene Württemberger schildert die Anfänge Künstler, der noch als Schüler Vater wurde und der Familie viel zumutete, bevor er nach Amerika entschwand.

Wenn Annette Piene Württemberger etwas von ihrem Vater geerbt hat, dann sind es zwei Fähigkeiten: die Sprachbegabung und das Gedächtnis. Damit überzeugte sie jetzt auf der Erinnerungsveranstaltung zum 90. Geburtstag des vor zwei Jahren verstorbenen Otto Piene. Wir sprachen mit ihr, die rückblickend meint: „Er hat der Familie viel zugemutet.“

Annette Piene Württemberger will ein Buch über ihren Vater Otto Piene schreiben

Die Anfänge des Zero-Begründers sind für heutige Verhältnisse kaum nachvollziehbar. 1946 wurde er als Kindsoldat aus dem Zweiten Weltkrieg entlassen, holte das Abitur nach und wurde noch als Schüler Vater. Annette war sechs Monate als, als er zum Studium nach München aufbrach. Sie erinnert sich: „Meine Großmutter, meine Mutter und ich blieben jahrelang in der Drei-Weiber-WG.“ Das war in Lübbecke in einer „fürchterlichen Wohnung“, weil das Elternhaus besetzt war.

Mein Vater Otto Piene kam in den Semesterferien nach Hause und malte. Klein-Annette saß auf dem Sofa, als er offenbar ausflippte. Jedenfalls waren Mutter und Ehefrau Hildegard sehr beflissen, damit sich der Student wohlfühlte und arbeiten konnte. Irgendwann kam Mutter Piene aus der Küche und fragte ihn, ob er Hunger habe. Doch der junge Mann geriet „etwas außer sich“, weil er konzentriert arbeitete und nicht gestört werden wollte.

Als „Ötte“, wie sie ihn nannten, nach sieben Jahren mit dem Kunststudium in München und Düsseldorf fertig war, wurde die Familie in Düsseldorf auf der Lanker Straße 33 zusammengeführt. Die Tochter schildert die Situation der inzwischen vierköpfigen Familie: „Die Wohnung war klitzeklein. Sie hatte nur 20 Quadratmeter. Mein Vater richtete sie maßgeschneidert ein, weil kein einziges normales Möbelstück dort gepasst hätte.“ Zum Baden ging man einmal in der Woche ins Volksbad. „Wir mussten im Auto übernachten und gingen anschließend Kathedralen gucken.“

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